A bissl Gschicht


Aus der Vereinsgeschichte der Schützengesellschaft „ Adler Sallern“ e. V.

 

Über 90 Jahre ist es her, dass sich eine Handvoll wackerer Weltkriegsveteranen in der Gaststätte

Scheubeck trafen, um dort gemeinsam ihrer großen Leidenschaft nachzugehen, und zwar dem

Schießen. Die in diesen Jahren wütende Inflation hätte auch beinahe dem noch jungen Verein den Garaus bereitet, wenn die dem Verein treu gebliebenen Mitglieder sich nicht für den Erhalt mit letzten Mitteln eingesetzt hätten.

Nur wenige Jahre später traf auch das  düsterste Kapitel deutscher Geschichte das kleine Sallern, die Spuren der NS-Zeit haben tiefe Narben in der Vereinschronik hinterlassen, zumal der Verein kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges aufgelöst werden musste.

Das mühsam zusammengetragene Vereinsvermögen fiel dem Staat anheim, vorhandene Dokumente, Aufzeichnungen und dergleichen wurden eingezogen und wahrscheinlich vernichtet. Übrig geblieben sind nur die Erinnerungen.

Aus den Trümmern des Krieges entstanden im Stadtgebiet nur zaghaft neue Vereine, und so dauerte es auch über sieben Jahre nach dem Ende der NS-Schreckensherrschaft, bis sich im Oktober 1952 vier Schützenbrüder in der Gaststätte Georg Hochmuth in Sallern an einen Tisch setzten, und über die Neugründung des Vereines verhandelten.

An dieser Stelle sollen sie noch einmal namentlich genannt werden:

KARL STEINDECKER

MICHAEL BLEICHER

GEORG BLEICHER

FRITZ ABELE

Bei der Wiedergründung stand der Verein vor dem Nichts, es existierten weder Unterlagen noch Vermögen, einzig der Name „Schützengesellschaft Adler Sallern“ konnte übernommen werden. Einzig der Opferbereitschaft und der vorbildlichen Kameradschaft der Mitglieder aus diesen Tagen war es zu verdanken, dass der Verein wieder entstehen konnte.

Als Förderer des Vereins erwies sich Georg Hochmuth.

Ab 1956 diente die Gaststätte Massinger in Sallern als  Vereinsheim.

Zum vierzigjährigen Vereinsjubiläum wurde eine Fahne angeschafft, die man 1961 im Rahmen einer groß angelegten Gründungsfeier weihen ließ.

Das Fest war vom 7. bis 9. Juli 1961.

Auch wurde im ehemaligen Brauereigebäude der Gaststätte Niedermayer in Sallern durch die wohlwollende Unterstützung des Herbergsvaters  Fritz Gahr sowie  durch immense Leistungen der  Vereinsmitglieder das damalige Vereinsheim mit Schießständen errichtet. Die Einweihung erfolgte zum  Nikolaustag des Jahres 1961.

1970 konnte man das goldene Vereinsjubiläum begehen, und drei Jahre später erhielt der Verein den Zusatz „e.V.“, als eingetragener Verein war man endlich „vollwertig“ geworden. 1980 lud man zum 60jährigen Gründungsfest, welches vom 4. bis 6. Juli 1980 stattfand.

Zu dieser Zeit zählte der Verein 90 Mitglieder, wobei 36 Mann auf die Pistolenabteilung entfielen.

1987 wurde das Anwesen Gahr an Herrn Herbert Six veräußert, dennoch verlebte man sorglose Jahre und gestaltete eines der schönsten Vereinsheime des ganzen Gaues.

2003 musste das Vereinsheim wegen Verkauf der Gebäude aufgelöst werden (26.04.2003), einen Tag vorher wurde eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen. Tief saß der Schock in Anbetracht der drohenden Obdachlosigkeit, dennoch beschloss man, beim damaligen Patenverein Diana Reinhausen um Hilfe anzufragen. Man beauftragte den 1. Schützenmeister, Michael Lintl mit der Suche nach einer neuen dauerhaften Bleibe, denn man wollte die Gastfreundschaft  der Reinhausener nicht über Gebühr strapazieren .

In der Amberger Straße  sollte sich eine Möglichkeit ergeben, mit dem DJK eine gemeinsame Sportanlage zu errichten, auch hatte man das frühere Gaststättengelände Massinger im Visier. Die Vorhaben scheiterten jedoch am lieben Geld. Durch Zufall wurde man im März 2004 beim Sportverein VFB Konradsiedlung in der Aussiger Straße aufmerksam, wo man einen stillgelegten Tennisplatz in Aussicht gestellt bekommen hatte. Im Rahmen von einigen Gesprächen mit dem Pächter, Herrn Kerscher, sowie dem Vorstand des VFB, Karl Schreiner, konnte der Deal festgemacht werden.

Groß war die Begeisterung der Vereinsmitglieder und noch größer war sie, als man von der Stadt Regensburg grünes Licht  für das Vorhaben signalisiert bekam.

In jenen Tagen sprach man auch die Schützen der SG “Konradsiedlung“ an, die ähnliche  Probleme hatten, sollte doch die Gaststätte Flachlberg abgerissen werden.

Schnell kam man auf einen gemeinsamen Nenner und die Idee der „Schießanlage Nord“ war geboren.

Die Bauformalien und dergleichen wurden vom Vereinsmitglied Peter Poschenrieder (Architekt) erledigt, die Bauleitung übernahm das Mitglied Josef Brunner (Ingenieur).

Beide Vereine investierten mehr als 10.000 Arbeitsstunden und im August 2006 konnte das neue, endlich eigene Vereinsheim eingeweiht werden.